Redaktioneller Beitrag
Anfang Juni hat meine Bloggerfreundin Maren von Minza will Sommer auf dem BLOGST BarCamp eine interessante Session zum Thema Nachhaltig leben gehalten. Mit vielen tollen Tipps, wie man Müll im Alltag vermeiden kann, wie man im Bad ohne Plastik auskommt und aus einfachen Produkten Putzmittel zaubert. Das ist einfach Marens Thema, inzwischen auch immer mehr auf ihrem Blog, und wenn ich einkaufe habe ich stets Marens warnende Stimme im Kopf – die liebevoll mit dem Zeigefinger wackelt und den Kopf schüttelt, wenn ich zum Beispiel wie gestern einen Eisfrappé bestelle und vergesse zu sagen dass ich keinen Strohhalm möchte.
Auch zu Hause, bei Festen und auch bei den BLOGST Events achte ich schon seit längerem darauf Müll zu vermeiden und umweltschonend zu agieren. Warum also nicht auch auf Reisen? Die Ferien haben begonnen, unser Sommerurlaub steht vor der Tür, Zeit also, sich mit dem Thema Zero Waste auf Reisen einmal intensiv zu beschäftigen.
Ich glaube fest daran, dass es die kleinen Dinge sind, die jeder jetzt und sofort tun kann, um nachhaltiger zu reisen und ein kleines bisschen die Welt zu retten, die wir entdecken wollen und die auch in Zukunft noch so schön sein soll wie sie ist. Wie diese hier:
Das Smartphone nutzen – aber bewusst!
Das kennt ihr sicher auch: man kommt von einer Reise zurück und hat Unmengen an Zetteln, Papier und Quittungen gesammelt. Schon vor der Abreise kann man damit beginnen Papiermüll zu vermeiden. Fast jeder besitzt heutzutage ein Smartphone, also ladet Euch Tickets, Karten für die Umgebungen und Apps mit denen ihr Eure Reisekosten im Blick behalten könnt schon vor der Reise runter. Die meisten Quittungen braucht man eh nicht und wenn es mal was wichtiges ist, dann fragt nach ob man sie Euch per Email zusenden kann. Das ist in den USA oder Neuseeland, aber auch in Holland schon sehr üblich. Um aber die Energieressourcen zu schonen heißt es im Urlaub auch mal: Smartphone aus. Offline is the new luxury!
Sinnvoll packen
Ich liebe ja Wunderlist und feile nach jedem Urlaub voller Inbrunst an meinen Urlaubspacklisten. Was meine Erfahrung zeigt: von dem was man mitnimmt, braucht man oft nur ein Drittel, maximal die Hälfte. Darum lasse ich meine Familie immer ihre Sachen zusammen suchen und dann packt jeder einen Teil wieder zurück in den Schrank. Wichtig ist dabei aber das was man wirklich braucht nicht zu vergessen, weil das dann ungewollt zu Frustkäufen im Urlaub führt. Und wenn man den Faden mal weiter spinnt – meist packen wir ein was wir am liebsten tragen. Den Rest kann man eigentlich aussortieren.
Wasserflaschen und Coffee-to-go Becher
Diese Situation kennt ihr auch – die Fahrt ist lang, der erste Stau steckt schon in den Knochen und man ist morgens um drei Uhr losgefahren, damit die Kinder wenigstens einen Teil der Strecke verschlafen. Spätestens um acht Uhr verlangt der Körper nach Kaffee! Und dafür habe ich, egal auf welcher Reise, immer meinen wiederverwendbaren Keep Cup dabei. Der ist leicht, lässt sich super verschließen und nimmt nicht zu viel Platz im Handgepäck ein, wenn ich fliege. Und im Auto sowieso nicht. Wer keinen Coffee to go Becher mitnehmen möchte nimmt einfach ein altes Marmeladenglas und macht ein Loch in den Deckel. Das Glas darf gerne in den nächsten Altglascontainer.
Ausserdem haben wir Wasserflaschen von 24 Bottles. Die sind nicht aus Plastik, BPA frei, dürfen mit durch die Sicherheit und können überall wo die Trinkwasserqualität gut ist schnell wieder aufgefüllt werden.
Baumwolltaschen und Obstsäckchen
Baumwolltaschen hat wohl jeder in Hülle und Fülle zu Hause. Man bekommt sie oft auf Events und immer öfter auch beim Shoppen, da viele Läden zum Glück die unsäglichen Plastiktaschen aus ihrem Sortiment verbannt haben. Baumwolltaschen sind auf Reisen für viele Dinge sehr nützlich:
– zum Einkaufen
– für schmutzige Wäsche
– am Strand für nasse Klamotten oder das Strandspielzeug
– um Zwischendurch den Müll zusammen zu sammeln
Obstsäckchen kann man leicht selber machen (meine Freundin Selmin hat dazu mal eine Nähanleitung gepostet) oder im Unverpackt Laden kaufen. Es gibt sie in unterschiedlichen Größen, sie sind super zum Einkaufen von Obst und Gemüse, aber auch um kleine Dinge aufzubewahren, Snacks zu transportieren oder zum Beispiel alle Kabel an einem Ort zusammen zu haben.
Seife und festes Shampoo
Ich liebe Seife und festes Shampoo und frage mich warum ich nicht schon vor Jahren mit Seife und festem Shampoo verreist bin. Die Vorteile liegen auf der Hand: man produziert keinen Müll, es ist platzsparend (besonders wenn man zu fünft unterwegs ist) und beides hält viel länger als aus einer Plastikflasche. Und keine Sorge: Seife säubert genau so gut wie Duschgel und ich habe feste und sehr dicke Haare und komme mit festem Shampoo prima zurecht. Schöne Seife und auch festes Shampoo bekommt man am ehesten in Unverpackt Läden. Also traut Euch!
Zahnbürste aus Bambus
Bei längeren Reisen nehmen wir meistens unsere elektrische Zahnbürste mit, bei Kurztrips habe ich immer meine Bambuszahnbürste dabei. Und anstelle der Zahnpasta gehen auch Zahnputztabs, die man in einem kleinen Gläschen mitnehmen kann.
Tücher aus Baumwolle für alles mögliche
Als wir das Badezimmer umgebaut haben sagte mein Lieblingshandwerker zu mir: nehmen sie keine Microfasertücher, schon gar nicht für den Holzboden und das Waschbecken! Microfasertücher enthalten Schleifpartikel aus Plastik. Also bin ich meiner Lieblingsbeschäftigung nachgegangen und habe Baumwolltücher gesucht – in Shops für Green Living, bei Manufactum und bei dm. So richtig fündig bin ich aber nicht geworden. Auf die simpelste aller Ideen bin ich gar nicht gekommen: das Einfachste ist es nämlich, alte, aussortierte T-Shirts aus Baumwolle zu zerschneiden! Und diese Tücher sind wahre Alleskönner:
– auf der Fahrt oder im Flugzeug als Serviette oder zum Schutz der Kleidung
– falls mal wirklich ganz dringend ein Taschentuch gebraucht wird
– um etwas abzuwischen, anstelle von Küchenrolle
– in der Ferienwohnung, anstatt vor Ort Putztücher zu kaufen
– um etwas darin einzuwickeln und es beim Transport zu schützen
Eigene Handtücher
Tatsächlich nehme ich auf kurzen Reisen, bei denen ich im Hotel bin, immer ein eigenes Reisehandtuch mit. Das nimmt zwar Platz im Koffer, aber es schont definitiv die Umwelt. Denn egal ob man das Handtuch brav wieder aufhängt oder auf den Boden wirft – in den meisten Hotels hängt am nächsten Morgen ein frisches Handtuch über der Stange, egal, was der Aufkleber an der Wand verspricht.
Waschmittel und Spülmittel
Lassen sich ganz einfach in Gläsern mit in die Ferienwohnung nehmen – da ich zu Hause nur Waschmittel im Karton kaufe, hätte ich am Ferienort direkt ein schlechtes Gewissen, falls es im hiesigen Drogeriemarkt nur Waschmittel in Plastik gibt. Daher nehme ich Waschmittel und auch Spülmittel von zu Hause mit.
Lokal shoppen
Für uns gibt es nichts Schöneres als uns im Urlaub durch die Spezialitäten eines Landes zu futtern. Supermärkte im Ausland haben eine magische Anziehungskraft auf mich, aber noch Schöner finde ich es lokal einzukaufen – das geht in Südtirol wie in Österreich in den vielen Buschenschanken und Höfen, in Neuseeland am Straßenrand, in Frankreich auf den vielen Märkten und in den Städten in den unzähligen Markthallen.
Land und Leute achten und respektieren
Jeder kleine Schritt zählt! Und dazu gehört es auch Land und Leute zu respektieren und sich vor Ort so zu verhalten, wie man es sich von Gästen selber wünschen würde. Ist eigentlich selbstverständlich, oder? Ich musste das jetzt trotzdem noch einmal kurz loswerden!
Ich wünsche Euch die tollsten Ferien und den schönsten Sommer!
Alles Liebe
Ricarda
Hi Ricarda! Danke für diesen tollen Beitrag, pure Inspiration :-) Ich finde es besonders wichtig, dass man die Menschen und die Kulturen vor Ort respektiert – keinen Müll liegen lassen, lokal Einkaufen, Menschen kennenlernen.
Beste Grüße
Christoph :-)