Der Traum vom neuen Bad und alten Dielen

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Wir bauen ein Bad. Dort, wo das neue Bad entsteht, war vorher das alte Bad. Die Gelegenheit, dass meine Söhne gerade im Ausland sind und wir Ausweichmöglichkeiten haben die uns in den vergangenen zwanzig Jahren nicht zur Verfügung standen, mussten wir nutzen und haben Mitte April losgelegt. Unser altes, grün-blaues und nicht vorzeigbares Badezimmer sollte endlich dem Rest des Hauses im Stil angepasst werden. Vielleicht habt Ihr es bei Instagram ein bisschen mitverfolgt – nicht nur das Bad bekommt ein Umstyling, auch das Teeniezimmer meiner Tochter und das Schlafzimmer werden einer Rundumerneuerung unterzogen. Denn unter dem furchtbaren Fertigparkett, das unsere Vorbesitzer gelegt hatten, schlummern alte Dielen, die aus ihrem Dornröschenschlaf wachgeküsst werden wollen.

Das können wir nicht alleine, wir holen uns professionelle Hilfe. Und die in der heutigen Zeit zu bekommen ist gar nicht so leicht. Denn die Zinsen sind günstig und es wird gebaut und renoviert was das Zeug hält. Warum meinen eigentlich alle Eltern dass Ihre Kinder studieren müssen? Die sollten Handwerker werden! Kein Start up gründen und ihre Zeit nicht mit Meetings und Kicker spielen verplempern, sondern nett, fleissig und pünktlich sein. Das ist die Zukunft. Denn künstliche Intelligenz wird niemals das über Holz wissen, was mein Handwerker, dessen Herz leidenschaftlich für Holz schlägt (ihr solltet mal sein Werkzeug sehen) weiß, den ich sehr schätze und den ich stets mit Kaffee, selbst gebackenem Kuchen und Kaltgetränken versorge.

Bevor es los ging war ich die Ruhe in Person und ich bin es eigentlich auch noch. Ich war nämlich fest davon überzeugt, dass ich das Bad erst planen kann wenn alte Wände eingerissen sind und ich weiß, wie gut die Dielen, die wir ja nur unter dem Fertigparkett vermuteten, tatsächlich erhalten sind. Mein Mann raufte sich die Haare und übertrug mir die komplette Baustellenleitung. Soweit so gut – allerdings habe ich das klitzekleine Problem, dass ich mich total schwer entscheiden kann.

Es war wie vermutet, die Dielen waren in einem 1A zustand und wurden mehrfach abgeschliffen. Alle Räume bekommen neue Heizkörper, dass war auch nicht so schwer zu entscheiden, denn wir haben im Rest des Hauses schon Zehnder Charlston Heizkörper, die an Röhrenradiatoren aus alten Zeiten erinnern. Im Bad allerdings haben wir die Planung noch einmal komplett umgeschmissen. Und zwischendurch plagten mich immer wieder Zweifel. War das richtig, das wir auf das separate WC zugunsten einer großen Walk-in Dusche verzichten? Die Toilette in eine Ecke setzen? Eine freistehende Badewanne wollen, obwohl der Installateur sagt dass das mit den vorhandenen Anschlüssen nicht möglich ist? Welche Badewanne soll es werden? Welche Armatur? Welcher Waschtisch? Und wenn ich mich dann entschieden habe, wie wird es aussehen wenn es fertig ist???

Mir ist natürlich klar dass es sich herbei um ein absolutes Luxusproblem handelt. Trotzdem kostet so ein Umbau ja Zeit und Nerven – und vor allem natürlich auch Geld. Erstaunlicherweise konnten fast alle Probleme gelöst werden und ich bin dem Handwerkerteam mehr als dankbar dass sie sich so ins Zeug legen. Und entschieden habe ich mich dann irgendwann natürlich auch – für die allerschönsten Armaturen von Vola und einen Waschtisch und einer Traumbadewanne von Bette (für die Transparenz – die Badewanne wird mir von Bette zur Verfügung gestellt).

(Bild: Bette)

Jetzt liegen wir in den letzten Zügen. Der Boden wurde noch einmal abgeschliffen, da das erste Öl ihn zu sehr „angefeuert“ hat, wie man sagt. Das bedeutet dass das Holz einen Orangeton bekam, obwohl es Lärchenholz und damit eher hell ist. Ich hab lange überlegt ob wir den Boden laugen und seifen sollen, wie Schirin von Schmasonnen es gemacht hat, habe mich dann aber für ein Hartwachsöl entschieden das den Honigton im Holz unterstreicht. Falls Ihr selber mal Dielen oder Holz abschleift, dann macht auf jeden Fall irgendwo eine Testecke und probiert die unterschiedliche Wirkung von unterschiedlichen Ölen aus. Farblos ist nicht gleich farblos!

 

Noch sind wir nicht ganz fertig – unser altes Haus, ich bin versucht zu sagen ‚die Diva‘ – zickt an der einen oder anderen Stelle noch ein bisschen. Aber immerhin können wir nach fast sechs Wochen im Gästezimmer wieder in unserem Schlafzimmer schlafen und auch das Teeniezimmer ist fertig. Neben dem Boden wurden hier die Heizungsrohre unter Putz gelegt und neue Steckdosen von THPG montiert. Die Heizungen sind bestellt. Ein neues Bett wäre schön, das eilt aber nicht. Im Bad sind die Armaturen vormontiert, es muss nur noch gefliest und alles wieder zu gemacht werden. Und der Boden noch einmal abgeschliffen werde, denn auch im Bad lassen wir die Dielen liegen. Aber das Ergebnis zeige ich Euch dann ein anderes Mal!

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1 Kommentar

  • Jana Schwering
    5 Jahren ago

    Das Bad sieht traumhaft aus! wir haben bei uns auch diese alten wunderbaren Dielen entdeckt. Habt ihr gute Erfahrungen damit im Bad gemacht? Habt ihr ein speziellen Lack benutzt? Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen :-) Liebe Grüße aus dem Norden, Jana

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