Oh Südafrika – 10 Dinge, die unsere Reise ausgemacht haben

Boschendal Winelands Südafrika

Oh Südafrika! Ich habe lange überlegt, ob ich schon jetzt über meine Reise bloggen soll, aber ich muss es einfach – denn während und nach unserer Reise haben mich so viele Dinge beschäftigt und ich habe Sorge dass ich irgendwann nur noch: „Es war so so schön“ ausrufe, wenn mich jemand nach der Zeit in Südafrika fragt. Und das war es ja, wunderschön, aber eben auch anders, als ich es von bisherigen Reisen kenne. Und gerade weil es in Deutschland gerade so kalt und so trüb und so sehr November ist, nehme ich Euch heute mit ein paar Bildern mit nach Kapstadt, ans Kap der guten Hoffnung, in den Addo Elephant Park, in die Winelands und ans Meer.

Boulders Beach

Und ich verrate Euch zehn Dinge, die Südafrika und die Reise ausgemacht haben (für mich) und die wichtig zu wissen sind  – und die Euch vielleicht dabei helfen einen Urlaub in Südafrika zu planen.

1. Der Flug
Wir haben uns den Luxus gegönnt mit Condor (selbst gezahlt!) direkt von Frankfurt nach Kapstadt zu fliegen. Ohne umsteigen, einfach durch die Nacht. Wir sind in den Flieger gestiegen, es gab Abendessen, dann war Zeit für ein bis zwei Filme – den Rest der Zeit haben wir geschlafen bis zum Frühstück und schwups waren wir schon da. Ohne Zeitverschiebung direkt frühstücken zu fahren war ein wahrer Luxus. Wir waren fit wie die Turnschuhe und haben den Tag direkt voll ausgenutzt. Ein perfekter Start in den Urlaub – Autofahrten, die eigentlich nur sechs Stunden dauern sollen und dann acht Stunden dauern, sind anstrengender!

2. Der Linksverkehr
Hui was habe ich mir Gedanken gemacht, aber es war gar kein Problem! Alle in Südafrika fahren sehr entspannt Auto, ganz anders als man das aus Deutschland oder Amerika kennt. Und die Verkehrsschilder sind einfach zu schön!

Kap der guten Hoffnung

3. Die Armut
Das ist ein sensibles Thema, welches mich und meine Familie sehr beschäftigt hat. Es gibt so viele arme Menschen in Südafrika und sie sind soviel präsenter als bei uns – Bettler stehen an jeder Straßenkreuzung, sie liegen auf Bürgersteigen, oft unter vielen Decken so dass man sie gar nicht sieht. Wie soll man mit ihnen umgehen – darüber haben wir in keinem Reiseführer etwas gefunden und ein Richtig oder Falsch gibt es vermutlich nicht. Wir waren fast immer mit dem Auto unterwegs und bei der Parkplatzsuche standen häufig junge Männer in Warnwesten am Straßenrand, die massiv versuchten „ihre“ Parklücke zu besetzen um sich ein paar Rand zu verdienen. Dabei kam es schon mal zu heftigen Streitereien, wenn A meinte das B ihm seinen Kunden weg genommen hat. Wir haben versucht, allerdings nach einigen Tagen Eingewöhnungszeit, so normal wie möglich damit umzugehen und Geld zu geben, wenn es angebracht war. Der Grad zwischen großzügig und überheblich ist sehr schmal – ein komisches Gefühl, dass ich so von anderen Reisen bisher nicht kannte.

4. Die Sicherheit
Auch das kannten wir bisher nicht – alle Wohnungen, Wohnanlagen und zum Teil sogar die Geschäfte sind gesichert. Durch Türen, Schließanlagen, Zäune, teilweise elektrisch oder durch abschließbare Stahlgitter. Als wir unsere Airbnb Wohnung in Kapstadt bezogen schloß Martin, unser Host, sofort die Stahlgittertür hinter sich zu, nachdem wir die Wohnung betreten hatten. Wir kamen darüber ins Gespräch. „It is save, but different“, sagte Martin. Das trifft es vielleicht genau auf den Punkt. Es hat ein paar Tage gedauert, aber wir haben uns eigentlich immer sicher gefühlt. Man sollte sich einfach an ein paar Regeln halte, die letztendlich überall auf der Welt gelten und auf seinen gesunden Menschenverstand hören.

Gardens Kapstadt

5. Das Essen
Oh dieses unglaubliche Essen! Südafrika, und besonders Kapstadt, ist ein Paradies für Foodies und alle die gerne gut essen. Durch Zufall sind wir am ersten Abend in eins der angesagtesten Restaurants der Stadt gestolpert – und waren sofort verliebt. Egal ob Café, Bäckerei, nobles Fischrestaurant oder Street Food Market, wir haben noch nie in einem Urlaub so gut, frisch, abwechslungsreich und günstig gegessen.

Neighbourgoods Market Capetown

6. Die Tiere
Wir waren „nur“ in Kapstadt und sind die Garden Route bis Port Elisabeth und von dort in den Addo Elephant Park gefahren und das heißt wir haben nur einen Bruchteil des Landes gesehen. Aber auch hier ist die Tierwelt schon sehr beeindruckend. Im Addo kann man die Big Five erleben, also Elefanten, Büffel, Löwen, Nashörner und Leoparden und wir haben noch so viel mehr Tiere gesehen. Zebras, Warzenschweine, Strauße, Dassies (eine Art Dachs), Mistkäfer, Pinguine, Delphine, Wale, Seehunde und Schildkröten. Es war schon toll, die Tiere in ihrem natürlichen Umfeld zu erleben, besonders die Elefanten. Fragt man meine Kinder was das Highlight der Reise war sind sie sich ausnahmsweise mal einig – der Tag im Addo Elephant Park.

Addo Elephant Park

7. Die Landschaft
Das Land ist so unglaublich abwechslungsreich und dafür muss man sich gar nicht weit von Kapstadt weg bewegen. Vorne das Meer und hinten der Tafelberg, das bedeutend an einem Tag Strand und am anderen wandern. Wenn ich beim nächsten Mal etwas mehr einpacken würde (und das obwohl wir wie immer viel zu viel Zeug dabei hatten), dann leichte Hikingschuhe, eine vernünftige Kopfbedeckung für die Sonne und eine leichte Outdoorhose. Wir hatten zwar feste Schuhe dabei, aber eben keine richtigen Wanderschuhe. Und der Tafelberg, das Kap der guten Hoffnung und überhaupt die gesamte Küste laden zum Wandern und Klettern geradezu ein. Ein Paradies für Familien mit sportbegeisterten Teenagern! Außerdem kann man Kanutouren machen, mit den Mountainbikes durch die Winelands fahren, in einer Lagune schwimmen oder sich vom Tafelberg abseilen lassen – und das ist nur eine kleine Auswahl.

Cape of Good Hope

8. Das Licht
Oh dieses Licht! Dieses unglaubliche wunderschöne wahnsinnige Licht. Ist schwer zu beschreiben. Und noch schwerer bildlich festzuhalten.

Cape of Good Hope

9. Das Design
Wir haben sehr unterschiedlich gewohnt – aber zum großen Teil in so schönen Unterkünften, dass ich am liebsten nie wieder woanders hinfahren möchte. Manchen Menschen ist das ja nicht so wichtig aber mir schon! Ich wohne halt gerne schön. Egal wo auf der Welt!

InAweStays Capetown

10. Die Menschen
Die Menschen in Südafrika sind wahnsinnig freundlich und man hat das Gefühl wirklich freundlich, nicht aufgesetzt freundlich. Egal ob im Restaurant, in den Nationalparks, an der Tankstelle oder im Supermarkt, alle sind ausgesprochen freundlich, gut gelaunt und hilfsbereit.

Ihr merkt es wahrscheinlich schon – ich bin sehr verliebt in dieses wunderschöne Fleckchen Erde, ich möchte mich am liebsten sofort wieder ins Flugzeug setzen. Der eine oder andere Post wird hier noch folgen, denn meine Festplatte ist voll mit Bildern und mein Kopf voller Eindrücke. Vielleicht könnt Ihr mir verraten, was Euch besonders interessiert?

Ich bin gespannt. So ist das!

Blouberg Beach

 

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16 Kommentare

  • 8 Jahren ago

    Irgendwie reizt mich das Land ja auch, andererseits weiß ich nicht, ob Armut und ein vielleicht doch vorhandenes Gefühl der Unsicherheit mir das Urlaubsgefühl vielleicht vermiesen würden. Aber nachdem unsere USA-Reisepläne heute morgen durch die Weltnachrichten einfach zerplatzt sind, kommt Südafrika vielleicht auf die Liste.

    • Ricarda
      8 Jahren ago

      Liebe Fee, genau dieses Gefühl hatten wir vor der Reise auch, aber so ist es eben nicht! Also nichts wie los! Südafrika ist sicher gerade das bessere Reiseziel! Liebe Grüße, Ricarda

  • 8 Jahren ago

    Danke für die tollen Bilder. Wir waren im April (leider) nur eine Woche in Südafrika, hauptsächlich in Kapstadt und das Land hat mich komplett in seinen Bann gezogen. Seid dem habe ich große Sehnsucht. Ich freue mich schon auf weitere Fotos und Berichte von dir, bis jetzt kann ich alles genauso unterschreiben wie du es beschrieben hast :)
    Liebe Grüße, Antonia

  • 8 Jahren ago

    Liebe Ricarda, ich habe als großer Südafrika-Fan ja schon während Deiner Reise begeistert mitgelesen, wo Ihr eingekehrt seid u. wie es Euch gefallen hat. Ich kann all die Punkte gut unterschreiben, die Du aufgelistet hast. Die Menschen sind so freundlich und entspannt, das Essen ist frisch und köstlich, der Wein sowieso sagenhaft, das Licht so weich und warm, die Natur abwechslungsreich und wunderschön… Aber, ja, es lässt einen auch etwas ratlos zurück, wenn man die Gated Communities sieht, die sich einbunkern. Daneben die Townships. Und man fragt sich: Wer schützt sich eigentlich hier vor wem oder was? Krasser habe ich das bisher nur in Indien erlebt. Da war die Armut noch erschreckender – falls man das überhaupt vergleichen und gegeneinander abwiegen kann. Für mich auf jeden Fall nochmal ein Reiseziel. Es gibt noch SO VIEL zu entdecken! (In Indien habe ich einen Tiger gesehen. Jetzt will ich natürlich unbedingt die Big Five in Afrika sehen!)

  • 8 Jahren ago

    Oh man, jetzt hab ich ganz Deine Frage vergessen. Also: Mich würden natürlich Eure Unterkünfte und Restaurants interessieren. Ich teile auch gerne meine Tipps. Es gibt so tolle B&Bs für kleines Geld oder Appartements auf Weingütern. In Hermanus z.B. hatten wir ein Strand-Cottage mit Blick auf Wale – von der Badewanne aus! Whaaaaaa!!!!

  • 8 Jahren ago

    Liebe Ricarda,
    jetzt gerade frage ich mich auf welchem Weingut das erste Foto entstanden ist? Ich war leider noch nie in Südafrika, aber hatte beruflich mit Weingütern zu tun, deswegen Frage ich mich das gerade…
    Deine Fotos sind einfach prächtig. Vielleicht kann man sich auf der Blogst ja noch dazu austauschen.
    Liebste Grüße
    Anna

    • Ricarda
      8 Jahren ago

      Liebe Anna,
      das ist Boschendal zwischen Franschoek und Stellenbosch! Ich freu mich auf den Austausch mit Dir!
      Liebe Grüße, Ricarda

  • 8 Jahren ago

    Liebe Ricarda!
    Ich bin ein ganz großer Südafrika-Fan! Und durch Deine Fotos bin ich eben nochmals hingereist! Ich kann Südafrika nur empfehlen: kinderlieb, super leckeres Essen (und günstig dazu), super schöne Cafés und Restaurants, ein atemberaubendes Licht und eine umwerfende Landschaft! #schwärm!!!!

    Kurzum: ein fantastisches Reiseziel!

  • 8 Jahren ago

    Das hört sich alles so großartig an! Und ich liiieeebe Elefanten! (Süd)Afrika ist auf meiner Reisewunschliste ganz weit oben und deshalb bin ich schon sehr gespannt auf deine Tipps!
    Wir sehen uns morgen – ich freu mich! <3

  • Birgit
    8 Jahren ago

    Wir waren zur gleichen Zeit in Südafrika wie Ihr und Du sprichst mir mit Deinem Post aus der Seele. Ich war nun schon das 3. Mal (innerhalb von 13 Jahren) dort und ich kann es kaum abwarten, bis wir unseren nächsten Trip planen.

  • 8 Jahren ago

    Hallo liebe Ricarda,
    Ich seh es schon… du wirst nicht zum letzten mal in Südafrika sein. Ich kann alle deine Punkte nur bestätigen. Und ich würde am liebsten jedes Jahr wenigsten für 2 Wochen ans Kap. Ich liebe es einfach. Das Essen, die Landschaft, die Tiere, die Menschen, die Sonnenüntergänge, die Musik, den Wein und ach… noch so vieles mehr.
    Nun bist du infiziert. Das ist jetzt so :)
    Lieben Gruß, Yna

  • Carolin
    8 Jahren ago

    Hallo Ricarda,
    ich war noch nie in Afrika wollte aber immer mal hin.
    Deine Bilder und dein Reisebericht haben mir gezeigt, dass es jetzt endlich Zeit wird.
    Mich würde noch deine Reiseroute und die Unterkünfte interessieren.
    Kann man gut alles auf eigene Faust machen?
    Würde mich auf eine Antwort sehr freuen,
    danke,
    Carolin

  • Doro
    8 Jahren ago

    Hallo Ricarda,

    ich fand es auch so schön in Kapstadt, den Winelands und der Garden Route. Wenn ich deine Bilder sehe mag ich direkt wieder meine Koffer packen und losfahren (akutes Fernweh). Wir waren im gleichen Urlaub auch in Namibia in Windhoek, dem Etoscha Park und der Namib. Das war auch so toll.
    Solche Reisen sind Erinnerungen fürs Leben!

    LG Doro

  • Janina
    7 Jahren ago

    Liebe Ricarda,
    ich habe nun schon mehrere Male deine Posts gelesen und eine Reise nach Südafrika steht definitiv auf meiner Liste für nächstes Jahr. Da ich beruflich an die Ferienzeit gebunden bin, würde mich interessieren wie lange ihr unterwegs wart und wie lange ihr für die Zwischenstopps eingeplant habt. Wir wollen auf jeden Fall einige Tage in Kapstadt verbringen und dann in den Addo Elephant Park. Aber die Strecke an einem Tag zu fahren erscheint mir doch ganz schön weit. Über Tipps würde ich mich sehr, sehr, sehr freuen!!

    Liebe Grüße und schöne Weihnachten
    Janina

    • Ricarda
      7 Jahren ago

      Liebe Janina, wir waren insgesamt zwei Wochen unterwegs, davon am Anfang 4 Tage in Kapstadt und am Ende noch mal drei Tage. An einem Tag sind wir von Gansbaii bis zum Addo gefahren, das hat uns aber auch einen Tag gekostet. Anschließend sind wir die Garden Route bis Kapstadt zurück gefahren mit Stops in Jeffreys Bay, Knysna und den Winelands. Alternativ kann man ja auch nach Port Elizabeth fliegen, vielleicht ist das was für Euch? Dir auch schöne Weihnachten und viele Grüße, Ricarda

Ich freue mich über einen Kommentar!